Es war einmal

65 Schülerinnen und Schüler feierlich in die Zukunft entlassen

 DSC7683 2„Stellt euch vor, ihr hättet täglich 86.400 Euro zur Verfügung! Jeden Tag eures Lebens neu, und nur ihr entscheidet darüber, wie ihr sie verwendet: Ihr könnt sie verschwenden oder aber nutzen, um daraus etwas Besonderes zu machen.“

Mit diesem anschaulichen Vergleich starteten die 65 Abschlussschüler/innen unserer Schule ihren feierlich DSC7581 2en letzten Tag bei uns. Der weiterführende Gedankenimpuls: Jeder Mensch könne täglich über dieses Kapital verfügen, allerdings nicht in Euro, sondern in Sekunden. Dass Zeit letztlich das wertvollste Gut sei, darüber waren sich die Anwesenden einig. Schon der ökumenische Gottesdienst zu Beginn der Veranstaltung, den die Schüler der 10. Klassen gemeinsam mit Pastorin Julia Sluiter und Lehrer Herrn Kollenberg gestaltetet hatten, stand im Zeichen der Zeit.

„… und kost´ Benzin auch 3,10 Mark“, zitierte anschließend Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke den 80er-Jahre-Sänger Markus. Veränderung und Wandel im Laufe der Zeit standen auch im Zentrum seines Grußwortes. Wernke erinnerte daran, dass vor einigen Jahrzehnten viele Bewerbungen geschrieben werden mussten, bis man endlich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekam. „Heute könnt Ihr euch die Stellen aussuchen!“ Umso wichtiger sei es, sich vorab zu fragen, welche Talente und woran man Freude habe. „Morgens zufrieden zur Arbeit zu gehen, das macht glücklich. Nicht das Geld.“

 DSC7565 2 DSC7563 2Auch Mathias Bokel, stellvertretender Ankumer Bürgermeister, legte den Absolventen ans Herz, ihre Lebenszeit sinnvoll zu nutzen: „ Gestaltet Euer Umfeld mit! Mischt Euch ein!“ Es gebe so viele Möglichkeiten, das Leben vor Ort selbst in die Hand zu nehmen, ganz gleich, ob in der Politik, in Vereinen oder Verbänden. „Bleibt immer neugierig und interessiert, und begegnet Euren Mitmenschen mit Respekt.“

Eltern bestätigen: Ein ganz besonderer Jahrgang!

Der lange Prozess der Erziehung, in dem Eltern und Lehrkräfte die jungen Menschen zu eigenständigen und gesellschaftskritischen Menschen heranzuziehen versuchten, bewegte die Schulelternvertretung in ihren Grußworten. Annemarie Koldeweihe gratulierte den Absolventen im Namen der gesamten Elternschaft. „Seid stolz auf das Erreichte!“ Lothar van Beuning schmunzelte. Er habe einige der Absolventen als Fahrschüler kennen lernen dürfen: „Das ist ein ganz besonderer Jahrgang, der den Focus nicht immer nur auf das zu Lernende richtete.“

 „Wir werden mit Stolz auf unsere Schulzeit zurückblicken“, resümierte Danny Redinger aus der Klasse 10a für die Schülerschaft. Die Aneignung von Wissen habe in den vergangenen Jahren nicht allein im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden. „Unsere Eltern haben uns ermutigt, an uns zu glauben, und unsere Lehrer waren gleichzeitig Ratgeber, Mentoren und Motivatoren“ und hätten ihnen gezeigt, dass nichts unmöglich sei.  Er sei sich sicher, dass Erfolg nicht nur von Wissen abhänge, sondern auch von der persönlichen Entschlossenheit, seinen Weg zu verfolgen.

Abschluss 23 3Schulleiterin Frau Balgenort bestätigte den Eindruck, dass sich die nun scheidenden Schüler/innen nicht ausschließlich auf die Wissensvermittlung konzentriert hätten. „Seit ihr hier 2017 eingeschult wurdet, habt ihr euch immer als äußerst verhaltenskreative Gruppe gezeigt!“ Sie erinnere sich noch gut daran, wie sie zur 150-Jahr-Feier der Schule mit einem nassen Schwamm abgeworfen worden war. Ebenso blieben die Klassenfahrten nach Baltrum und Rulle, Fahrten in die Eishalle, Praktika, die Berufsorientierung und nun hoffentlich auch der Abschluss in guter Erinnerung. Sie betonte das Motto des Abends: „Das Beste nicht aus den Augen verlieren und sich dabei selber nicht betrügen.“

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Ihr Ziel offensichtlich nicht aus den Augen verloren hatte Emma Brauer aus der Klasse 10b. Die Schülerin begeisterte das Publikum mit zwei anspruchsvollen Gesangseinlagen ebenso wie die ehemalige Schülerin Aenne Kröger, die zwei Stücke auf dem E-Bass präsentierte. Auch die Tanz-AG der Klassen fünf und sechs unter der Leitung der Fachlehrerin Frau Wernke erntete mit einem HipHop-Streetdance-Mix großen Beifall.

Nicht nur die Neunt- und Zehntklässler/innen feierten an diesem Tag ihre Entlassung, auch Herr Palma, Klassenlehrer der 10a, wurde von der Schulgemeinschaft verabschiedet. Gabriele Balgenort würdigte besonders seine pädagogischen Fähigkeiten und seinen langjährigen, wertvollen Einsatz für die Schule.

 

Zahlen und Fakten zu unserem diesjährigen Entlassjahrgang:

Insgesamt wurden 65 Schülerinnen und Schüler verabschiedet.

Von den 45 Schülerinnen und Schülern aus den 10. Oberschulklassen erhielten

  • 25 den Erweiterten Sekundarabschluss I
  • 15 den Realschulabschluss
  • 5 den Hauptschulabschluss Sek I.

Hiervon haben 19 einen Ausbildungsplatz, sieben gehen zur IGS Fürstenau, drei ans Gymnasium Bersenbrück, zwei an das Fachgymnasium Osnabrück, 14 an die BBS Bersenbrück, ein Schüler absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr.

20 Schülerinnen und Schüler verlassen die 9. Klassen mit einem Hauptschulabschluss, davon haben drei einen Ausbildungsplatz, die anderen besuchen die Berufsbildenden Schulen in Bersenbrück.

Acht von ihnen erhalten ein Abgangszeugnis. Diese relativ hohe Zahl ist darin begründet, dass die Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an den Berufsbildenden Schulen noch einmal eine Sprachlernklasse besuchen.

Eine ganz besondere Auszeichnung als Jahrgangsbeste erhielten:

  • Danny Redinger (10a) mit einem Notendurchschnitt von 1,5
  • Adrian Zerr (10b), 1,7
  • Anastasia Reger (10b), 2,4
  • Lara Widdel (10a), 2,5

Ein Dankeschön an unsere Schülerfirma unter der Leitung von Frau Weut und Schüler/innen aus Jahrgang 9, die für einen Rundum-Service zum leiblichen Wohl aller Gäste beitrugen.

Text: Gerhards/Markus

Fotos: Retzer