An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wurde in unserer Mensa fleißig debattiert. In den Halbfinalrunden hatten sich dazu acht Schüler/innen aus den Jahrgängen 9 und 10 vorbereitet, die sich bereits in ihren Klassen bzw. Kursen als Klassensiegende qualifiziert hatten. In den Halbfinaldebatten sollte nun ermittelt werden, wer es bis in das Finale schafft. Zuhörende waren hier der gesamte Jahrgang 10.
In zwei kurzweiligen Debatten wurden zu der Frage nach der Veränderung der Handyregelung konkret an unserer Schule abgewogen zwischen der Pro- und Kontraseite. Einerseits wurden die Selbstverständlichkeit der Handynutzung an allen anderen Orten und der schnelle Zugriff zu wichtigen Informationen in der Pause angeführt, andererseits warnte die Gegenseite vor einem möglichen Datenmissbrauch und der Gefahr der sinkenden Konzentration durch eine Erlaubnis der Handynutzung während der Pausen an unserer Schule (an der diese Nutzung bisher verboten ist).
In dem gut eingeübten Debattenformat wechselten sich die Eröffnungsreden, die Freie Aussprache und die Schlussreden ab. Am Ende gab es viel Applaus für alle Debattierenden. Es sprachen auf beiden Seiten viele gute Argumente für die jeweiligen Positionen.
Als Jury waren unsere Fachlehrkräfte Frau Rosenke, Frau Wernke und Frau Bergmann im Einsatz. Sie zogen sich jeweils kurz zu einer Juryberatung zurück und gaben anschließend allen Beteiligten eine persönliche Rückmeldung mit viel Lob und Tipps für zukünftige Debatten.
Am Schluss stand fest, dass sich in diesem Jahr die vier Zehntklässler/innen durchgesetzt hatten.
Am Folgetag fand die Finaldebatte vor dem gesamten 9. Jahrgang als Publikum statt. Nun ging es um die Frage der Einführung eines sozialen Pflichtjahres in Deutschland. Nicht zuletzt Bundespräsident Herr Steinmeier sowie zahlreiche Pflegeverbände forderten in diesem Sommer immer wieder diesen Einsatz der jungen Menschen für die Gesellschaft.
In dieser Finaldebatte brachte die Contraseite vor allem die Freiheit des Einzelnen und die Herausforderungen an die jungen Menschen, vor allem in der Pflege, zur Sprache. Die Proseite hingegen versuchte mit einer Horizonterweiterung gerade auch gymnasialer Schüler/innen und einem Etwas - Zurückgeben an die Gesellschaft nach dem Beispiel von Frankreich zu punkten.
Übrigens: Während vor den Finalrunden die Positionen ausgelost worden waren, durften im Finale Wunschpositionen besetzt werden. Für die Jury war die Entscheidung nicht leicht, die Kandidat/innen lagen dicht beieinander. Die Jury bestand hier aus fünf erfahrenen Jurorinnen: Frau Dirkes, Frau Markus, Frau Terstegge, Frau Backhaus und Frau Bergmann.
Nach spannenden 24 Minuten, einem kräftigen Applaus und der Juryberatung stand folgende Reihenfolge fest:
4. Platz: Aaron Herrmann (10 a)
3. Platz: Melany Nierlina (10 b)
2. Platz: Madlen Frolov (10 b)
1. Platz und damit Schulsieger: Danny Redinger (auf dem Gruppenfoto in der vorderen Reihe Dritter von rechts)
Weiter geht es im Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“ am 25. Januar im Regionalentscheid an der Oberschule in Spelle. Dort haben wir diesmal sogar drei Plätze und hoffen, dass unsere Kandidat/innen unsere Schule gut vertreten werden.
Sie müssen sich dazu übrigens auf drei Themen vorbereiten, die sie 10 Tage vor dem Wettbewerb erhalten werden. Sie erfahren vorher nicht, welche Position sie vertreten müssen.
Unsere Schuldebatten waren dafür eine gute Übung und wir drücken allen Debattierenden für die nächste Wettbewerbsstufe die Daumen.
P.S._ Das Thema der Qualifikationsrunden zum Handygebrauch war übrigens nicht nur theoretisch im Rahmen des Wettbewerbs interessant: Unsere Schülervertretung ist derzeit dabei, einen Vorschlag für eine neue Regelung des Umgangs mit dem Handy an unserer Schule zu erarbeiten. Vielleicht finden sich darin ja einige der vorgetragenen Vorschläge und Begründungen wieder. Debatten lohnen sich für die Teilnehmenden und die Zuhörenden.
Text/Fotos: Bergmann