Als Schule sind wir in Deutschland zur politischen Neutralität verpflichtet. Sich für Frieden und gegen Krieg einzusetzen, hat jedoch nichts mit politischer Parteinahme zu tun, sondern ist - gerade jetzt - ein tiefes menschliches Bedürfnis. Wir sind eine Schule mit der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und fühlen uns daher auch besonders dem Thema Frieden verpflichtet.
All unsere Lehrkräfte waren bereits vor Beginn des Krieges in der Ukraine von Seiten der Schulleitung dazu aufgerufen, mit unseren Klassen den Ukraine-Konflikt zu thematisieren. Es ging darum, sachlich über die geographischen, historischen und aktuellen politischen Hintergründe zu informieren, aber auch mögliche Sorgen aufzugreifen und pädagogisch zu begleiten. Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wurde der Redebedarf seitens unserer Schülerschaft größer. „Gibt es jetzt den Dritten Weltkrieg?“, fragte eine Fünftklässlerin ihre Klassenlehrerin. Auch in Klasse 10 äußerte eine Schülerin: „Ich habe Angst vor einem Atomkrieg.“
Angesichts der schrecklichen Nachrichten über die Not der Menschen im Krieg in der Ukraine und der Flüchtenden möchten viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte sich jedoch nicht nur informieren und zusehen, sondern unbedingt etwas tun. Zum einen wurden schnell Spendenaktionen wie die Kuchenverkäufe von Jahrgang 5 in den Pausen ins Leben gerufen. Klasse 7a wird Loom-Armbänder, -Ketten und -Ringe verkaufen. Weitere Aktionen zumSpendensammeln werden folgen, evtl. auch für Sachspenden.
Zum anderen wurde mit einer großen Abfrage durch die Klassensprecher und -sprecherinnen klar, dass der weitaus größte Teil unserer Schulgemeinschaft auch öffentlich mit einem Mahngang und einer Kundgebung ein Zeichen für den Frieden setzen möchte. Seit das Abstimmungsergebnis vorliegt, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In den Klassen werden Friedenwünsche geschrieben, Plakate gestaltet, Friedenslieder gehört. Durch das gemeinsame Aktivwerden lösen sich die Sorgen ein wenig.
Alle Eltern, die Zeit haben, sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich dem Mahngang für den Frieden anschließen oder an der Kundgebung teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen.
Text/ Fotos: D. Wengh