Es war einmal

Projekt "Fasten-Kasten": Lebensmittel an "Tafel" übergeben

Übergabe Tafel mit AnnetteTransport der Spenden 2In Begleitung der beiden Fachlehrerinnen Frau Vanheiden und Frau Wessling machten sich mit Jannis Rathke (5d), Alessandra Sein (6c), Lina Bokeloh (7e), Damian Sieme (7e) und Dave Redinger (8a) fünf engagierte Schüler/innen auf den Weg nach Bersenbrück, um die Lebensmittel dort abzugeben.

Vor Ort nahm Hildegard Wurst, Mitbegründerin der Tafel Bersenbrück (2007), diese begeistert entgegen. Ausführlich erklärte sie unseren Schülerinnen und Schülern, wie die Einrichtung „Tafel“ organisiert ist und funktioniert. Die Zahlen, die sie nannte, verdeutlichen, dass sehr viele Menschen und Familien auf diese besondere Hilfe angewiesen sind und sie in Anspruch nehmen.

 

Die Tafel in Bersenbrück versorgt aktuell 550 Menschen

Transport der SpendenZurzeit werden hier 550 Menschen mit Lebensmitteln versorgt, darunter 170 Kinder. 45 Ehrenamtliche unterstützen diese Arbeit und geben die Lebensmittel jeden Mittwoch aus. Natürlich müssen diese zunächst auch zusammengetragen werden. Das erledigen die 12 Fahrer mit Lieferwagen.

Frau Wurst erläuterte am Beispiel der Spenden aus den Supermärkten, wie wichtig es ist, Lebensmittel nicht zu verschwenden. Dazu gehört auch, nicht alles wegzuwerfen, was ein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum hat. Supermärkte sind leider gesetzlich dazu verpflichtet. Es stimmt sie traurig, wenn sie dann sieht, wie viele Menschen sich ihr Essen kaum leisten können, die Märkte aber noch Essbares entsorgen müssen. Ärgerlich wird sie, wenn Betriebe und Firmen nicht einmal diese Lebensmittel abgeben wollen.

Wer darf sich Nahrungsmittel bei der „Tafel“ abholen?

Berechtigt ist, wer monatlich über ein Einkommen von bis zu 950 Euro netto verfügt. Es kommen Menschen aus allen Schichten, darunter viele Rentner und Geflüchtete aus der Ukraine.

Viele Spenden für die TafelGanz umsonst gibt es nichts: Auch hier müssen die Kunden bezahlen, und zwar pro Korb 2,50 Euro (Erwachsene). Kinder zahlen nur 50 Cent. Den bereits gefüllten Korb (Warenwert ca. 20 Euro) können die Kunden noch mit weiteren Lebensmitteln aus der Auslage auffüllen. Am Ende gehen sie meistens mit Waren im Gesamtwert von bis zu 70 Euro nach Hause. Diese Lebensmitteln sollten für eine Woche reichen.

Wie funktioniert diese soziale Einrichtung?

Im Prinzip funktioniert die „Tafel“ nur durch freiwillige, ehrenamtliche Arbeit und durch Spenden. Es gibt keine offizielle regelmäßige Unterstützung durch öffentliche Gelder. Der Vermieter des Gebäudes in Bersenbrück verlangt nur eine geringe Miete (350 Euro monatlich); einige Unternehmen helfen mit Leergutspenden (z.B. Lidl) oder bestimmten monatlichen Hygieneartikeln (Rossmann oder DM). Viele Fabriken werden regelmäßig angefahren.

Die Tafel Bersenbrück wird von den insgesamt 45 Ehrenamtlichen aktiv unterstützt, die zusammen ca. 6700 Stunden gemeinnützige Arbeit im Jahr leisten. Im vergangenen Jahr 2022 wurden 25 Tonnen Lebensmittel auf diesem Wege vor der Mülltonne gerettet und weitergegeben.

Die Samtgemeinde Bersenbrück hat deshalb im Jahr 2022 das erste Mal beschlossen, die Tafel Bersenbrück bis 2024 mit jährlich 5000 Euro zu unterstützen.

Auch wir sind jetzt aktive Spender für die "Tafel"!

Stolz auf SpendenFrau Wurst war von Anfang an mit viel Engagement dabei: Als sie in Rente ging und plötzlich ganz viel Zeit hatte, gründete sie gemeinsam mit Renate Hülsmann die „Tafel“ in Bersenbrück (mit Trägerschaft in Quakenbrück), die mittlerweile über einige eigene Fahrzeuge verfügt, um all die Spenden aus dem Umland abzuholen.Tafel BSB

Auch wir gehören jetzt zu den aktiven Spendern für die „Tafel“ und sind stolz darauf, bedürftigen Menschen in der Region auf diese Weise helfen zu können. Vielleicht lässt sich unser Projekt „Fasten-Kasten“ ja im nächsten Jahr wiederholen.

Text/Fotos: Wessling