20 Jahre Jugend debattiert – Unser Schulentscheid 2021/22

Seit 20 Jahren ist an unserer Schule von Ende November bis Mitte Dezember immer „Jugend debattiert-Zeit“. Was vor 20 Jahren nur in drei Klassen stattfand, ist inzwischen fest im schuleigenen Jahresplan im Fach Deutsch verankert: alle Schülerinnen und Schüler nehmen in den Jahrgängen 8 bis 10 an diesem Projekt teil.

Vor allem in den Deutschkursen findet dann die bundesweit einheitliche Trainingsreihe zu dem Format Jugend debattiert statt. Es geht darum, eine kleine Rede zu halten, in welcher die eigene Position vorab deutlich wird, in der freien Aussprache dann gut zuzuhören, anzuknüpfen und eigene Argumente zu begründen. In der Schlussrunde wird dann die Debatte bewertet sowie das wichtigste Argument und die eigene Position dargestellt.

Nach diesem Training entscheiden die Schüler/innen, wer aus dem Kurs am besten debattieren kann. Dazu werden Entscheidungsdebatten geführt. In der letzten Woche vor Weihnachten findet dann der große Schulentscheid vor einem ganzen Jahrgang in der Mensa statt.

Nachdem der Wettbewerb coronabedingt im letzten Schuljahr mit den Klassenwettbewerben beendet werden musste, waren wir alle froh, in diesem Jahr wieder einen Schulentscheid ausführen zu können!

 

Das Halbfinalthema 2021 lautete: Soll der Verkauf von Süßigkeiten im Kassenbereich von Supermärkten verboten werden?

In diesem Jahr waren diese zwölf Kandidaten/-innen dabei (krankheitsbedingt traten aus einzelnen Kursen mehrere Teilnehmenden an):                Viktoria Themann (9a), Danny Redinger (9a), Helen Röwekamp (9a), Luca Alf (9a), Melany Nierlina (9b), Madlen Frolov (9b), Aenne Kröger (10a), Finn Armpriester (10c), Pia Beran (10c), Evelyn Dick (10c), Louisa Kormann (10c), Henrike Willenborg (10d)

JD alle Teilnehmer

Während es in den Halbfinaldebatten vor allem um das Thema ging, ob es eine Erziehungsfrage ist, die Kinder vor den Süßigkeitenangeboten an den Kassen quengeln zu lassen oder dieses Warenangebot zur   Förderung der Gesundheit staatlich zu verbieten, setzten sich mit guter Sachkenntnis und überzeugendem Auftreten diese vier Schülerinnen für das Finale durch: Melany Nierlina (9b), Aenne Kröger (10a), Louisa Kormann (10c) und Henrike Willenborg (10d).

Debatte Halbfinale 2

JD Jury und Publikum

JD Debatte Halbfinale Aenne

 

Für diese vier hieß es am Folgetag, erneut im Finale anzutreten. Durch einen kurzfristigen Ausfall einer Debattantin sprang Vertreterin Madlen Frolov kurzfristig ein. Vor großem Publikum zeigten die vier, was sie können.

Das Finalthema war durchaus mit Bezug zu den Jugendlichen selbst: Soll der Nachweis des „Freischwimmer“-Abzeichens Bedingung für den Erhalt eines Schulabschlusses sein?

Bei der Vorbereitung ist allen klargeworden, dass man zu diesem Thema sowohl die Pro- als auch die Kontraposition gut vertreten kann. Die Proseite wies u.a. angesichts aktueller Klimaveränderungen auf weitere drohende Umweltkatastrophen hin, die ein gutes Schwimmvermögen erfordern könnten. Auch passierten immer häufiger Badeunfälle, Eltern könnten vielfach selbst nicht schwimmen und würden dies auch nicht an ihre Kinder weitergeben. Dagegen bemängelte die Contraseite, dass die Infrastruktur angesichts fehlender Schwimmbäder und Schwimmlehrkräften schon jetzt unzureichend sei. Auch Veränderungen durch die Coronazeit wurden von beiden Seiten thematisiert.

JD Finale Debatte

Der ganze Jahrgang 9 war beim Halbfinale als Publikum dabei, die 10er durften dem Finale in der Mensa beiwohnen. Die ruhige Konzentriertheit bei allen Debatten verdeutlichte, dass die Debattanten es geschafft haben, die Themen kurzweilig und interessant zu erörtern. Die Jury – bestehend aus drei geschulten Projektlehrkräften – hat je nach den Debatten entscheiden müssen, wer den Sprung in unser Schulfinale schaffen würde. Dafür werden von der Jury die Kriterien von Jugend debattiert – Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft – berücksichtigt. Alle Kandidaten haben direkt nach der Juryberatung eine persönliche Rückmeldung sowie einen Tipp für eine zukünftige Debatte erhalten. Dazu wurde nach dem Finale eine Urkunde und ein Jubiläumsblock „20 Jahre Jugend debattiert“ überreicht. Als Zeitwächter unterstützten Aaron Hermann, Nika Kienast und Emely Gudonow die Veranstaltung.

 

 

Auf den Platz 1 als Schulsiegerin hat sich Henrike Willenborg letztlich durch ihre gute Sachkenntnis und präzise Ausdrucksweise debattiert. Melany Nierlina gelang durch ihre flexible Gesprächsfähigkeit und ihren engagierten Einsatz bis zur letzten Debattenminute der 2. Platz. Die beiden Erstplatzierten unserer Schule werden uns bei dem Regionalwettbewerb auf der nächsten Ebene vertreten dürfen. Herzlichen Glückwunsch!

JD Finalistinnen

Die drei Bestplatzierten (hinzu kommt Lucia Kormann als Vertreterin) müssen sich ab Mitte Januar auf drei aktuelle Themen vorbereiten. Sie werden erst Ende Januar am Tag des Regionalwettbewerbes in Lingen erfahren, welche Position sie bei welchem Thema vertreten werden. Die nötige Flexibilität haben sie beim Schulentscheid schon bewiesen. Wir drücken ihnen die Daumen für gute Debatten!

 

 

 

 

 

Text: B. Bergmann

Fotos: J. Alteruthemeyer / J. Pech